Als Weihbischof ersetzt Franz-Josef Overbeck den aus Altersgründen zurückgetretenen Regionalbischof für Münster und den Kreis Warendorf, Friedrich Ostermann.
Klar und wahr.Voll und ganz.
Die römische Studienzeit hat ihn geprägt, als Verantwortlicher für die Ausbildung von Ständigen Diakonen, Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten kennt er die Seelsorgerinnen und Seelsorger im gesamten Bistum. Geradlinigkeit und Entschiedenheit charakterisieren den 43-jährigen Dr. Franz-Josef Overbeck, der am 1. September die Bischofsweihe empfing.
Der heutige Papst hat ihn seinerzeit zum Priester geweiht und jetzt zu einem der jüngsten Weihbischöfe der Weltkirche ernannt; der Bischof traut ihm viel zu; seine Eltern geben Rückenstärkung. Franz-Josef Overbeck, ein Kapitel aus der Kirchengeschichte "Vom Glück, katholisch zu sein"?
Tatsächlich verkörpert der 43-Jährige das lebensbejahend Frohmachende am Glauben. Und ist zugleich weit davon entfernt, als leicht entflammbarer Halleluja-Seliger oder rosabebrillter Ignorant kirchlicher Probleme zu gelten. Pfarrer Bruno Pottebaum, in dessen Gemeinde St. Sixtus Haltern am See Overbeck nach der Priesterweihe vier Jahre lang Kaplan war, erklärt sich die Ausstrahlung bündig so: "Er ist fromm, und er denkt."
Overbeck wirkt jung, aber nicht jungenhaft. Er strahlt Ernsthaftigkeit aus, aber nicht Strenge – das verhindern die lachenden Augen. Er spricht klar und wahr, aber nicht altklug. Er ist hellwach und zielbewusst, aber nicht überfahrend dominant. Er wirkt korrekt und gesammelt, aber nicht distanziert. Das "aber nicht ..." macht sein Charisma aus.
Mit Blick auf 43 Lebensjahre erstaunt die persönliche Reife, die seine Förderer schätzen. Worin liegt das Geheimnis dieser Überzeugungskraft? Die profane Antwort: Da ist kein Geheimnis, alles liegt offen. Franz-Josef Overbeck ist im Reinen mit Gott und der Welt, "einverstanden mit dem, was ist", und er steht mit beiden Beinen auf tragendem Grund.
Das ließ sich beobachten, während er im Bischofshaus der Öffentlichkeit als neuer Weihbischof für die Region Münster/Warendorf vorgestellt wurde. Höflich eine Stufe hinter Bischof Reinhard Lettmann bleibend, schritt Overbeck die Treppe hinunter, an deren Ende auch seine Eltern warteten. Seine ernste Miene hellte sich zum freundlichen Lächeln auf, als anhaltender Beifall die Sympathie der Menschen im Raum ausdrückte. Seine kurze Ansprache begann Overbeck mit Gott, dann folgte der Papst.
Die Szene beschreibt wichtige Konstanten seines Lebensentwurfs: Gott, der seine Geschöpfe zu beflügeln vermag. Der Papst, dem Overbeck priesterliche Treue gelobte und der ihm nun das Bischofsamt zutraut. Der Bischof, mit dem Overbeck seine Glaubensausprägung teilt – tief verwurzelt, standsicher und fest gewachsen wie eine westfälische Eiche. Die Eltern, die in ihm Urvertrauen zu Gottvertrauen wachsen ließen und seine Berufung stärkten. Und die Menschen, denen er Christi Botschaft nahebringt wie einen geschliffenen Edelstein, der vieles zum Leuchten bringt.
Die römische Studienzeit hat ihn geprägt, als Verantwortlicher für die Ausbildung von Ständigen Diakonen, Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten kennt er die Seelsorgerinnen und Seelsorger im gesamten Bistum. Geradlinigkeit und Entschiedenheit charakterisieren den 43-jährigen Dr. Franz-Josef Overbeck, der am 1. September die Bischofsweihe empfing.
Der heutige Papst hat ihn seinerzeit zum Priester geweiht und jetzt zu einem der jüngsten Weihbischöfe der Weltkirche ernannt; der Bischof traut ihm viel zu; seine Eltern geben Rückenstärkung. Franz-Josef Overbeck, ein Kapitel aus der Kirchengeschichte "Vom Glück, katholisch zu sein"?
Tatsächlich verkörpert der 43-Jährige das lebensbejahend Frohmachende am Glauben. Und ist zugleich weit davon entfernt, als leicht entflammbarer Halleluja-Seliger oder rosabebrillter Ignorant kirchlicher Probleme zu gelten. Pfarrer Bruno Pottebaum, in dessen Gemeinde St. Sixtus Haltern am See Overbeck nach der Priesterweihe vier Jahre lang Kaplan war, erklärt sich die Ausstrahlung bündig so: "Er ist fromm, und er denkt."
Overbeck wirkt jung, aber nicht jungenhaft. Er strahlt Ernsthaftigkeit aus, aber nicht Strenge – das verhindern die lachenden Augen. Er spricht klar und wahr, aber nicht altklug. Er ist hellwach und zielbewusst, aber nicht überfahrend dominant. Er wirkt korrekt und gesammelt, aber nicht distanziert. Das "aber nicht ..." macht sein Charisma aus.
Mit Blick auf 43 Lebensjahre erstaunt die persönliche Reife, die seine Förderer schätzen. Worin liegt das Geheimnis dieser Überzeugungskraft? Die profane Antwort: Da ist kein Geheimnis, alles liegt offen. Franz-Josef Overbeck ist im Reinen mit Gott und der Welt, "einverstanden mit dem, was ist", und er steht mit beiden Beinen auf tragendem Grund.
Das ließ sich beobachten, während er im Bischofshaus der Öffentlichkeit als neuer Weihbischof für die Region Münster/Warendorf vorgestellt wurde. Höflich eine Stufe hinter Bischof Reinhard Lettmann bleibend, schritt Overbeck die Treppe hinunter, an deren Ende auch seine Eltern warteten. Seine ernste Miene hellte sich zum freundlichen Lächeln auf, als anhaltender Beifall die Sympathie der Menschen im Raum ausdrückte. Seine kurze Ansprache begann Overbeck mit Gott, dann folgte der Papst.
Die Szene beschreibt wichtige Konstanten seines Lebensentwurfs: Gott, der seine Geschöpfe zu beflügeln vermag. Der Papst, dem Overbeck priesterliche Treue gelobte und der ihm nun das Bischofsamt zutraut. Der Bischof, mit dem Overbeck seine Glaubensausprägung teilt – tief verwurzelt, standsicher und fest gewachsen wie eine westfälische Eiche. Die Eltern, die in ihm Urvertrauen zu Gottvertrauen wachsen ließen und seine Berufung stärkten. Und die Menschen, denen er Christi Botschaft nahebringt wie einen geschliffenen Edelstein, der vieles zum Leuchten bringt.
Am Papst bewundert Overbeck "die Mischung zwischen Frömmigkeit und Intellektualität, zwischen Wissen und Weisheit". Bischof Lettmann schätzt er, weil dieser "den großen Abbruch nach dem Konzilsaufbruch mit Anstand und Treue durchgestanden" hat. Die bäuerlich-mittelständische Unternehmerfamilie hat ihm zwei entscheidende Ausprägungen von Führungsstärke vorgelebt: "notwendigerweise risikofreudig zu sein, aber auch geduldig wachsen lassen zu können". Und die Geburtsregion Marl prägte diese Grundzüge weiter aus, "das Ruhrgebiet die wandlungsfähige Offenheit und das Münsterland die beharrende Tradition". Der flache, fruchtbare Landstrich seiner westfälischen Heimat bildete nicht zuletzt Naturverbundenheit aus, "den Blick in die Weite", den Overbeck heute in seiner münsterischen Wohnung im Schatten des St.-Paulus-Doms zuweilen vermisst.
Andererseits schätzt er die Mutterkirche des Bistums als "Angelpunkt" der Stadt: "Wenn ich am Hauptaltar zelebriere, berührt es mich, dass ich in einer 1200-jährigen Tradition stehe – zu allen Zeiten ging es um Christus und seine eucharistische Präsenz."
In diesem Gotteshaus wird er am 1. September zum Bischof geweiht. Als ihn am Frühstückstisch im Urlaub auf der Insel Korfu das Telefonat von Bischof Lettmann erreichte, der Papst habe ihn zum Weihbischof ernannt, war er "bewegt" und hat "zugleich sehr gerne angenommen", ohne zwanghaft bemühte demütige Verrenkungen. Da und Ja – so schlicht kann Dienstbereitschaft sein.
Ebenso eindeutig hat er im Jahr 2000 zur Einführung als Leiter des Instituts für Diakonat und pastorale Dienste mit einem Dichterwort von Rainer Kunze beschrieben, wie er sein möchte: "Einfach. So genau wie möglich. So einfach, wie die Genauigkeit erlaubt." Darin steckt zugleich eine Ehrbezeugung für die hochgeschätzte Theologie: "Gute Theologie ist immer einfach, aber nie primitiv."
Überflüssig zu betonen, dass Overbeck bei seiner Vorstellung im Bischofshaus keine Regierungserklärung abgibt. Anfängerfehler unterlaufen ihm nicht. Aber er nutzt die Chance hörbereiten Publikums sehr wohl zu dem, was ihm das künftige Amt abverlangt: Er predigt dem Gottesvolk – kurz, klar, einprägsam. Der begeisterte Theologe zitiert Altmeister Paulus mit Denkanstößen zum Bischofsamt aus dessen Hebräerbrief: "... aus den Menschen genommen ... für die Menschen bestellt zum Dienst vor Gott" (5,1).
Mit drei Fragen entschlüsselt Overbeck das Wort: Woher? Wohin? Wozu? Und reiht die Kernaussagen auf: Woher? Alles hat seinen Halt in Gott. Und Papst, Bischof und Eltern festigen durch ihr Vertrauen Overbecks Glaubensgrund. Wohin? Zu den Menschen. Wozu? Da nimmt er sich in die Pflicht: "Um Gottes willen bei den Menschen und für sie da zu sein." Zugleich leistet er sich Leistungs-Grenzen: "Manches wird zu lassen, vieles wird zu tun sein" – in dieser Reihenfolge!
32 mögliche Amtsjahre als Bischof liegen vor ihm; die Strecke vermag ihn nicht zu schrecken: "Ich muss in einer anderen Form von Verantwortlichkeit tun, was auch jedem gleichaltrigen Pfarrer bevorsteht." Und vielleicht wächst ihm noch zu, was er zuweilen an Mitmenschen bewundert: "Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen können, süßes Nichtstun genießen."
Solche klaren Gedanken, solche abgewogenen Äußerungen, solch gelassenes Auftreten will erkämpft sein: mit Selbstdisziplin und mit einem selbstkritischen täglichen Rückblick.
Eine lebensbedrohende Krankheit vor fünf Jahren hat die Tragkraft des Glaubens bestätigt, Grundhaltungen profiliert und den Seelsorger verändert: "Meine Aufmerksamkeit für die Menschen ist größer geworden." Und weniger als früher möchte er mit seinem Handeln die eigene Leistungsfähigkeit bestätigen: "Mit einem Bild des Evangeliums beschrieben: Ich säe – und kann wachsen lassen."
Sieben Jahre Leitung einer bistumszentralen Ausbildungsstätte für Ständige Diakone und Pastoralreferentinnen haben dem promovierten Theologen alltagstaugliche Kompromisse zwischen dem pastoral Wünschenswerten und dem abverlangt, was unterschiedlich Belastbare, Engagierte und Begabte leisten können. Schusseligkeit vermochte er am ehesten zu vergeben, wenn "der gute Wille und das gute Herz erkennbar" waren; Hinterfotzigkeit brachte ihn in Rage. Als Weihbischof möchte er den Seelsorgerinnen und Seelsorgern Unsicherheiten nehmen, sie "in der Seele fest machen" und sie davor bewahren, zu "Religionsbeamten" zu werden.
Die prägende Studienzeit in Rom hat sein Verständnis für weltkirchliche Belange vertieft, seine Liebe zu Kultur, blickweitender Bildung und intensivem Lesen genährt und ihn rund zehn Sprachen erproben lassen. Dennoch ist Overbeck längst mitten im Bistum angekommen: Er weiß um die Spannweite seiner künftigen Region Münster/Warendorf zwischen nötigen Impulsen in der City-Pastoral der lauen Bischofsstadt und Aufbrüchen bei der Ida-Verehrung in der Gemeinde seines künftigen Domkapitel-Kollegen Rolf Lohmann in Lippetal-Herzfeld.
Wer den Glauben nur ab und zu als wohliges Gefühl nach Lust und Laune genießen möchte, der darf keine Zustimmung von ihm erhoffen. Für Overbeck geht es mit dem Glauben nicht gut ohne ausreichendes Glaubenswissen, ohne regelmäßiges Gebet, ohne das beharrliche Vertiefen in feierliche Liturgien. In der "gläubigen und kirchlichen Entschiedenheit" sieht er die Zukunft gelungenen Christseins.
Für ihn ist das eine außerordentlich lohnende Anstrengung, das belegt sein Wahlspruch "Magnificat anima mea dominum", Marias Ja zur Erwählung Gottes als Mutter Jesu: "Meine Seele preist die Größe des Herrn."
Seine Übersetzung lässt aufhorchen: "Meine Seele erhebt, macht groß den Herrn." Es geht um den lebendigen Gott. Es geht um den ganzen Menschen. Durch Gott wird der Mensch groß – welch eine Zusage! Dafür will er sich einsetzen: "Voll und ganz." Dazu erbittet er das "Gebet und Vertrauen" der Mitchristen und versichert ihnen: "Das meine schenke ich Ihnen von Herzen."
Text: Hans-Josef Joest
Andererseits schätzt er die Mutterkirche des Bistums als "Angelpunkt" der Stadt: "Wenn ich am Hauptaltar zelebriere, berührt es mich, dass ich in einer 1200-jährigen Tradition stehe – zu allen Zeiten ging es um Christus und seine eucharistische Präsenz."
In diesem Gotteshaus wird er am 1. September zum Bischof geweiht. Als ihn am Frühstückstisch im Urlaub auf der Insel Korfu das Telefonat von Bischof Lettmann erreichte, der Papst habe ihn zum Weihbischof ernannt, war er "bewegt" und hat "zugleich sehr gerne angenommen", ohne zwanghaft bemühte demütige Verrenkungen. Da und Ja – so schlicht kann Dienstbereitschaft sein.
Ebenso eindeutig hat er im Jahr 2000 zur Einführung als Leiter des Instituts für Diakonat und pastorale Dienste mit einem Dichterwort von Rainer Kunze beschrieben, wie er sein möchte: "Einfach. So genau wie möglich. So einfach, wie die Genauigkeit erlaubt." Darin steckt zugleich eine Ehrbezeugung für die hochgeschätzte Theologie: "Gute Theologie ist immer einfach, aber nie primitiv."
Überflüssig zu betonen, dass Overbeck bei seiner Vorstellung im Bischofshaus keine Regierungserklärung abgibt. Anfängerfehler unterlaufen ihm nicht. Aber er nutzt die Chance hörbereiten Publikums sehr wohl zu dem, was ihm das künftige Amt abverlangt: Er predigt dem Gottesvolk – kurz, klar, einprägsam. Der begeisterte Theologe zitiert Altmeister Paulus mit Denkanstößen zum Bischofsamt aus dessen Hebräerbrief: "... aus den Menschen genommen ... für die Menschen bestellt zum Dienst vor Gott" (5,1).
Mit drei Fragen entschlüsselt Overbeck das Wort: Woher? Wohin? Wozu? Und reiht die Kernaussagen auf: Woher? Alles hat seinen Halt in Gott. Und Papst, Bischof und Eltern festigen durch ihr Vertrauen Overbecks Glaubensgrund. Wohin? Zu den Menschen. Wozu? Da nimmt er sich in die Pflicht: "Um Gottes willen bei den Menschen und für sie da zu sein." Zugleich leistet er sich Leistungs-Grenzen: "Manches wird zu lassen, vieles wird zu tun sein" – in dieser Reihenfolge!
32 mögliche Amtsjahre als Bischof liegen vor ihm; die Strecke vermag ihn nicht zu schrecken: "Ich muss in einer anderen Form von Verantwortlichkeit tun, was auch jedem gleichaltrigen Pfarrer bevorsteht." Und vielleicht wächst ihm noch zu, was er zuweilen an Mitmenschen bewundert: "Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen können, süßes Nichtstun genießen."
Solche klaren Gedanken, solche abgewogenen Äußerungen, solch gelassenes Auftreten will erkämpft sein: mit Selbstdisziplin und mit einem selbstkritischen täglichen Rückblick.
Eine lebensbedrohende Krankheit vor fünf Jahren hat die Tragkraft des Glaubens bestätigt, Grundhaltungen profiliert und den Seelsorger verändert: "Meine Aufmerksamkeit für die Menschen ist größer geworden." Und weniger als früher möchte er mit seinem Handeln die eigene Leistungsfähigkeit bestätigen: "Mit einem Bild des Evangeliums beschrieben: Ich säe – und kann wachsen lassen."
Sieben Jahre Leitung einer bistumszentralen Ausbildungsstätte für Ständige Diakone und Pastoralreferentinnen haben dem promovierten Theologen alltagstaugliche Kompromisse zwischen dem pastoral Wünschenswerten und dem abverlangt, was unterschiedlich Belastbare, Engagierte und Begabte leisten können. Schusseligkeit vermochte er am ehesten zu vergeben, wenn "der gute Wille und das gute Herz erkennbar" waren; Hinterfotzigkeit brachte ihn in Rage. Als Weihbischof möchte er den Seelsorgerinnen und Seelsorgern Unsicherheiten nehmen, sie "in der Seele fest machen" und sie davor bewahren, zu "Religionsbeamten" zu werden.
Die prägende Studienzeit in Rom hat sein Verständnis für weltkirchliche Belange vertieft, seine Liebe zu Kultur, blickweitender Bildung und intensivem Lesen genährt und ihn rund zehn Sprachen erproben lassen. Dennoch ist Overbeck längst mitten im Bistum angekommen: Er weiß um die Spannweite seiner künftigen Region Münster/Warendorf zwischen nötigen Impulsen in der City-Pastoral der lauen Bischofsstadt und Aufbrüchen bei der Ida-Verehrung in der Gemeinde seines künftigen Domkapitel-Kollegen Rolf Lohmann in Lippetal-Herzfeld.
Wer den Glauben nur ab und zu als wohliges Gefühl nach Lust und Laune genießen möchte, der darf keine Zustimmung von ihm erhoffen. Für Overbeck geht es mit dem Glauben nicht gut ohne ausreichendes Glaubenswissen, ohne regelmäßiges Gebet, ohne das beharrliche Vertiefen in feierliche Liturgien. In der "gläubigen und kirchlichen Entschiedenheit" sieht er die Zukunft gelungenen Christseins.
Für ihn ist das eine außerordentlich lohnende Anstrengung, das belegt sein Wahlspruch "Magnificat anima mea dominum", Marias Ja zur Erwählung Gottes als Mutter Jesu: "Meine Seele preist die Größe des Herrn."
Seine Übersetzung lässt aufhorchen: "Meine Seele erhebt, macht groß den Herrn." Es geht um den lebendigen Gott. Es geht um den ganzen Menschen. Durch Gott wird der Mensch groß – welch eine Zusage! Dafür will er sich einsetzen: "Voll und ganz." Dazu erbittet er das "Gebet und Vertrauen" der Mitchristen und versichert ihnen: "Das meine schenke ich Ihnen von Herzen."
Text: Hans-Josef Joest
No comments:
Post a Comment